Einwohnerzahl: 658 (Stand November 2020)
Die Gemeinde Großneuhausen, mitten im Thüringer Becken gelegen, wurde im Jahre 786 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Hersfeld erstmals erwähnt. Seit dem ausgehenden Mittelalter waren die Freiherren von Werthern auch in Großneuhausen präsent, wo sie um 1710/11 ein barockes Schloss erbauten. Im Jahre 1728 wurde die damalige Dorfkirche abgerissen und als Schloss- und Dorfkirche neu errichtet. Während das Schloss als „Zeugnis feudaler Unterdrückung“ in den Jahren 1948/49 abgerissen wurde, ist dem Ort die prächtige Kirche erhalten geblieben. Dieses sehenswerte Gebäude gehört zu den bedeutendsten barocken Baudenkmalen Thüringens und wird neben kirchlichen auch zu verschiedenen kulturellen Veranstaltungen genutzt.
Bedingt durch die guten Böden, das Wasser der Lossa und ein sehr mildes, wenn auch sehr trockenes Klima in dieser Gegend, entwickelte sich die Landwirtschaft des Ortes prächtig. Seit dem Jahre 1750 sind Anbauversuche von Heilpflanzen, insbesondere von Pfefferminze durch eine Familie Vogel bekannt. Der Botaniker und Olitätenhändler Christian Vogel gilt als der Begründer des kulturmäßigen (Heil-) Kräuteranbaus, welcher der Region eine gewisse Blüte brachte. Die Bahnstrecke Straußfurt –Großheringen, an der die Pfefferminzstadt Kölleda und auch Großneuhausen liegen, wird heute noch Pfefferminzbahn genannt.
Heute zeichnet sich Großneuhausen neben einer guten verkehrstechnischen Anbindung vor allem als ein Dorf mit einem regen Vereinsleben und zahlreichen besuchenswerten Veranstaltungen aus. Durch den Einsatz für eine intakte Natur, einen schönen Kindergarten und die Erschließung eines kleinen Wohngebieters möchte die Gemeinde auch für junge Menschen ein attraktives Lebensumfeld bieten.